Klar & liebevoll
Ich habe es immer wieder. Schlagworte, die aus meinem Herzen kommen und sich in meinem Kopf festsetzen. Das reicht von “Geborgenheit & Miteinander” über “Selbstbestimmt & Miteinander” bis hin zu “klar & liebevoll”.
Diese Schlagworte beinhalten für mich dann alles, worum es mir in erfüllenden Beziehungen, in der erfüllenden Zwischenmenschlichkeit geht.
Als Mediatorin habe ich die zwischenmenschliche Kommunikation im Fokus. Als jemand, deren Augenmerk immer wieder auf das fällt, was ungesagt bleibt und unterschwellig den Grundton bestimmt, ist mir sehr daran gelegen, die eigene innere Klarheit zu stärken als Voraussetzung für eine Kommunikation, die verbindet und klärt, anstatt spaltet und verwirrt. Davon sehen wir auf Makro- und Mikroebene genug.
Am Herzen liegt mir heilsame Kommunikation. Dass wir durch unsere Worte weniger wüten und abschotten, dafür mehr kreieren und kollaborieren.
Was ist Kommunikation, die heilt? Für mich ist sie klar und liebevoll zugleich. Und wie oben schon angeschnitten, setzt sie voraus, dass ich mir selbst bewusst bin und das Potenzial von Beziehung darin sehe, mir immer bewusster zu werden.
Bewusster im Bezug auf meine eigenen Trigger. Bewusster im Bezug auf Ängste, die mich daran hindern, für den/die Andere(n) offen zu bleiben. Bewusster im Bezug auf schädliche Dynamiken, in die ich mich begebe und die ich durch meine Worte auch immer wieder befeuere. Bewusster im Bezug auf Bedürfnisse, die ich habe und Werte, die ich schätze. Bewusster im Bezug auf das, was mir in Beziehungen wesentlich ist und was für mich weniger relevant ist.
Kommunikation ist wie Tanzen, sie ist ein lebendiger Prozess, dem man mit (linearen) Methoden nicht allzu sehr beikommen kann. Gelungene Kommunikation besteht aus Selbsterkenntnis, Zuhören, Mitteilen, Bitten und immer wieder Pausen einlegen, wenn das eigene Limit erreicht ist oder die eigene innnere Klarheit fehlt.
Wie viel es von jeder einzelnen Zutat braucht, hängt davon ab, in welchem Kontext, mit wem und warum wir kommunizieren. Dass wir gerade in engen Beziehungen schnell ein eingefleischtes Programm aus Aktion und Reaktion abspulen, ist für viele von uns das, was uns in unseren Beziehungen verzweifeln lässt.
Wir fühlen uns nicht gehört und verteilen die Verantwortung für die misslungenen Gespräche und den nicht vorhandenen Austausch zu Ungunsten des Anderen oder äußerer Umstände, die wir scheinbar nicht beeinflussen können.
Dabei können wir unsere Kommunikation nutzen, um uns selbst auszudrücken und für uns einzustehen. Genau sie ist der Weg, um Beziehungen konstruktiv und aus der eigenen Kraft heraus zu gestalten.
Wir leben in einer Welt, in der wir zumeist Reagieren, in der Kommunikation in die Defensive oder den Angriff gehen. Die wenigsten von uns kommunizieren, ihr eigenes authentisches Erleben, d.h. ihre Beobachtungen, ihre Gefühle und ihre Bedürfnisse. Das heißt aber nicht, dass das nicht die eigentliche Kapazität ist, die wir (kommunikativ) in uns tragen.
Nur weil wir etwas gewohnt sind, heißt es nicht, dass es natürlich ist.
Als Menschen zeichnet uns das instinktive Verlangen nach Verbindung aus, sowohl mit der eigenen Wahrnehmung als auch mit anderen Menschen. Und Beides spiegelt sich für mich in einer Kommunikation, die klar und liebevoll ist, eben verbindet.