Geborgenheit - erste Gedanken

Nun also starte ich mein Schreib-Projekt, dass ich schon eine Weile in mir trage.

Es sind wilde und tolle Zeiten. Das Bewusstsein ändert sich fast von heute auf Morgen. So ganz stimmt das natürlich nicht. In meinem Fall habe ich die Saat schon vor so vielen Jahren gelegt. Vielleicht kann ich sagen vor 16 Jahren, wenn ich daran denke, wann ich bewusst damit begonnen habe, mich mit mir selbst, meiner Energie, meiner Wahrnehmung und vor allen meinen Verwundungen auseinander zu setzen, denn das eine bedingt ja das andere, verhüllt es sozusagen, sodass man sich gar nicht bewusst ist, was hinter den Konditionierungen und eingefahrenen Ideen, die Verwundungen zur Folge haben, noch so liegen könnte.

Ich habe mein kleines Büro in unserem Schlafzimmer in meine Schreibecke umfunktioniert. Energetisch ist das ohnehin stimmiger. Die sperrige Lampe, die mich auf Instagram im guten Licht erscheinen lässt, ist verschwunden, stattdessen erleuchtet mich „Mausi“ wieder, unsere kleine Seletti-Lampe, die bereits Klaras Spielen mit zwei mehrfach gebrochenen Füßen zum Opfer gefallen ist. Die kleine Glühbirne hält sie dennoch wacker aufrecht und spendet mir eine Stück Geborgenheit in Form von warmgelber Beleuchtung.

Ich lasse das Wort „Geborgenheit“ in meinem Herzen wirken. Für mich umfasst es alles, was ein gutes Leben ausmacht, eine große Sehnsucht, ein wohlig-warmes Gefühl. Es bedeutet Frieden für mich, Ruhe, Freude und die Empfindung, dass das Leben von Innen nach Außen gelebt werden kann, wenn man ein Gefühl von Vertrauen, Sicherheit – schlicht Geborgenheit im Rücken trägt.

Es ist eine Umarmung, die mich hält und gleichzeitig sein lässt.

Ich schlage den Begriff Geborgenheit (ich wünschte es, in Wahrheit google ich) auf den wenigen Sprachen nach, die ich nachvollziehen kann und mir scheint, als gäbe keines der Übersetzung wider, wofür dieses heimelige Wort wirklich steht. Im Englischen, Französischen und Italienischen wird mir „Sicherheit“ in verschiedenen Ausführungen angeboten, aber das umfasst den deutschen Begriff einfach nicht.

Geborgenheit ist ein gutes Stück mehr, als sich „nur“ sicher zu fühlen. Es bedeutet gleichzeitig auch, so angenommen zu werden, wie man ist. Es bedeutet die Abwesenheit von Verurteilung, von scharfer Kritik, von Korrektur. Es bedeutet zu wissen, dass man sich so entfalten darf, wie man ist. Es bedeutet, gehalten zu werden, wenn man sich ängstlich, verwirrt oder verzweifelt fühlt. Es bedeutet, falsch zu liegen und dennoch nicht das Gesicht zu verlieren, weil man im Rücken gestärkt ist. Es bedeutet, bewusst, in Freude und mit Neugier in die Welt zu gehen, weil man sich sicher sein kann, dass man aufgefangen wird, wenn sie einen enttäuscht oder irritiert. Es bedeutet nichts anderes, als in dieser Welt zu sein.

Und: Es ist der Mangel an Geborgenheit, an dem diese Welt krankt.

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